Google-Anzeigen in AI Suchergebnissen

Google-Anzeigen in AI Suchergebnissen - Sinnvolle Antwort oder teure Premium-Positionierung?
Die Frage nach Googles Antwort auf steigendes Interesse an KI Suchergebnissen und sinkenden Klicks auf Ads und organische Ergebnisse in den Suchen steht nun schon länger im Raum. Nun plant Google laut ersten Meldungen, Anzeigen direkt in die generierten Antworten der sogenannten AI Overviews einzubetten.
Interne Präsentationen zeigen, wie gesponserte Inhalte nahtlos in diesen Textblöcken erscheinen sollen, klar gekennzeichnet mit einem „Gesponsert“-Label. Die Anzeigen, entweder als Text- oder Shopping-Anzeigen, sollen kontextbezogen zur Nutzeranfrage platziert werden. Google verspricht Werbetreibenden dadurch eine „Premium-Platzierung“ und eine höhere Sichtbarkeit.
Die Motivation hinter dieser Strategie ist die Veränderung des Suchverhaltens. Immer mehr Nutzer stellen komplexe Fragen an die KI und erhalten teilweise direkte, ausführliche Antworten, die sich oft um konkrete Details drehen. Um sein milliardenschweres Suchanzeigengeschäft weiterhin monetarisieren, will Google nun auch in diesem neuen Feld Anzeigen schalten und so dem künftig möglichen Wettbewerb durch Anbieter wie OpenAI oder Microsoft begegnen.
Pilotphasen und Ausweitung
Google testet die Werbeintegration bereits in den USA. Erste Ergebnisse bezeichnet der Konzern als „incredible results“. Im Laufe des Jahres 2025 soll die Ausspielung deutlich ausgeweitet werden, zunächst in englischsprachigen Märkten, und noch vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft in Q4 2025 breiter eingeführt werden. Auch in Europa, wo KI-Overviews seit März 2025 verfügbar sind, sollen die Tests folgen.
Anzeigenformate wie klassische Text- und Shopping-Anzeigen werden in den KI-Antworten eingebunden. Die Einblendung erfolgt nur, wenn die Anfrage einen kommerziellen Bezug hat und passende, qualitativ hochwertige Anzeigen verfügbar sind. Google nutzt hierfür weiterhin sein Auktionssystem, berücksichtigt aber nun den gesamten Kontext der Konversation. Werbetreibende sind dadurch stärker auf Googles Automatisierung angewiesen und müssen ihre Kampagnen anpassen, um im neuen Umfeld sichtbar zu sein.
Mögliche Vorteile für Werbetreibende
Google hebt hervor, dass Anzeigen in den AI Overviews Nutzern als hilfreich erscheinen, da sie direkt mit relevanten Angeboten verknüpft werden. Die Werbung erscheint prominent oberhalb der organischen Suchergebnisse. Branchenexperten gehen davon aus, dass die kontextuelle Einbettung die Klickwahrscheinlichkeit erhöht und zu höheren Conversion-Rates führt. Die Qualität der Klicks könnte steigen, auch wenn die Gesamtzahl der Klicks auf klassische Suchergebnisse abnimmt. Nutzer, die nach einer KI-Übersicht noch auf einen Link oder eine Anzeige klicken, haben sicherlich oft eine höhere Kaufabsicht, je nachdem wie konkret die Ausspielung erfolgt.
Herausforderungen und eine kritische Betrachtung
Trotz der Chancen gibt es offene Fragen.
Da die Ausspielung der Anzeigen algorithmisch gesteuert wird, haben Werbetreibende weniger Kontrolle darüber, wann und wo ihre Anzeige im KI-Block erscheint. Ein Trend, der sich in vielen der neueren Google Ads Produkte abzeichnet. Hinzu kommt das Risiko steigender Kosten, da die Auktionen um die wertvollen, prominenten Platzierungen aggressiver werden könnten.
Google selbst deutet bereits Premiumpreise für die KI-Platzierungen an.
Ein kritischer Punkt bleibt auch der Einfluss auf den Traffic von Websites. Wenn KI-Overviews viele Informationen direkt in der Suche beantworten, führt dies dazu, dass Websites-Zugriffe sinken. Dies steigert damit natürlich die Abhängigkeit von bezahlten Anzeigen in den KI-Suchergebnissen.
Genau hier stellt sich die entscheidende Frage:
Präsentiert Google eine sinnvolle Antwort auf die Probleme, die aus dem steigenden KI-orientierten Suchverhalten entstehen, oder wird der Kampf um wenige, aber dafür teurere Platzierungen damit nur schlimmer?
Die mögliche Einführung von KI-Anzeigen und der parallele Rückgang des regulären Traffics könnten bedeuten, dass viele kleine und mittlere Unternehmen künftig weniger Werbeplatzierungen einfach und günstig bekommen. Stattdessen müssten sie teure Premium-Angebote nutzen, um überhaupt noch sichtbar zu sein.
Und obwohl Google Search-Chef Prabhakar Raghavan feststellt, dass KI die Klickzahlen nicht auf Webseiten nicht reduzieren würde, zeigt die Realität aktuell jedoch, dass die Konzentration auf KI-gesteuerte Antworten aktuell eben dazu führt.
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